DIHK-Konjunkturumfrage Herbst 2019

Mit der Auswertung "Konjunktur auf Talfahrt" präsentiert der DIHK die Ergebnisse seiner Konjunkturumfrage von Herbst 2019.

Im Herbst trübt sich die Geschäftslage der Unternehmen das dritte Mal in Folge deutlich ein. Der außenwirtschaftliche Gegenwind trifft nunmehr die Breite der Industrie. Die Abkühlung hinterlässt mittlerweile auch sichtbare Spuren bei industrienahen Dienstleistern und Großhändlern. Die im Herbst saisonübliche Lageaufhellung im Bau fällt in diesem Jahr auffallend schwach aus. Konsumnahe Branchen wie der Einzelhandel und der Tourismus profi tieren weiterhin von der stabilen Binnennachfrage.

Die Geschäftserwartungen der Unternehmen erleiden einen deutlichen Einbruch. Nachdem zunächst vornehmlich die Erwartungen in der exportorientierten Industrie zurückgingen, erfasst der Rückgang mehr und mehr die binnen-orientierten Dienstleister, den Handel und sogar das Baugewerbe. Zudem ist die Finanzwirtschaft abermals betroffen. Insbesondere die weltweit aktiven Mittelständler (ab 200 Mitarbeiter) und Großunternehmen (mehr als 1.000 Mitarbeiter) sind verunsichert. So häufi g wie noch nie seit Erhebungsbeginn 2010 sehen die Unternehmen wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen als Risiko für ihre Geschäftsentwicklung.

Der Saldo der Exporterwartungen in der Industrie fällt deutlich in den negativen Bereich. So viele Unternehmen wie noch nie seit der letzten Wirtschafts- und Finanzkrisenennen die schleppende Auslandsnachfrage als Risiko für die künftige Geschäftsentwicklung. Wachsender Protektionismus auf zahlreichen Märkten, eskalierende Handelskonflikte und der Brexit sorgen für schwache Ausfuhrerwartungen.

Die Investitionsabsichten der Unternehmen sinken zum fünften Mal in Folge. Dabei beschleunigt sich der Rückgang im Herbst noch. Während Ersatzbedarf, Rationalisie-rung und Umweltschutz stärker in den Fokus der investiven Maßnahmen rücken, verliert die Kapazitätsausweitung an Bedeutung. Die außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen schlagen auf die Investitionsneigung der Unternehmen. Zurückhaltung zeigt sich in allen Wirtschaftszweigen, vor allem in der Industrie und aber auch im Baugewerbe. Über alle Größenklassen hinweg reduzieren sich die Investitionspläne – am stärksten bei den mittelgroßen und großen Industrieunternehmen.

Die verschlechterten Konjunkturaussichten hinterlassen bei den Beschäftigungsabsichten deutliche Spuren – größtes Geschäftsrisiko ist und bleibt jedoch der Fachkräftemangel. Industrieunternehmen sind stark betroffen. Die Beschäftigungssituation im Handel, dem Baugewerbe und dem Dienstleistungssektor bleibt gegenwärtig weitgehend stabil. Während kleine und mittelständische Unternehmen unter 200 Mitarbeitern ihre Stammbelegschaft halten oder sogar neues Personal einstellen wollen, sind größere Unternehmen aufgrund der schlechten Geschäftslage eher zurückhaltend.

Die aktuelle Umfrage steht unten zum kostenlosen Download bereit:

Seiten: 61 Seiten | Dateigröße: 2.66 MB

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